Persönliche Absicherung

Existenzschutz für Selbstständige

Selbstständige tragen nicht nur Verantwortung für ihre berufliche Tätigkeit, sondern auch für ihre eigene Absicherung. Anders als Angestellte sind sie in der Regel nicht automatisch über Sozialversicherungsträger abgesichert. Eine freiwillige Absicherung in der gesetzlichen Sozialversicherung ist zwar möglich, in vielen Fällen aber weder sinnvoll noch ausreichend. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich selbst aktiv um Ihre persönliche Vorsorge kümmern – von der Altersvorsorge über die Berufsunfähigkeitsabsicherung bis hin zur Krankenversicherung.

Altersvorsorge

Rechtzeitig vorsorgen

Viele Freiberufler sind Pflichtmitglieder in Versorgungswerken, etwa Ärzte, Architekten, Anwälte oder Steuerberater. Diese Einrichtungen bieten eine Grundabsicherung für das Alter, sind jedoch mit Unsicherheiten verbunden: Rentenhöhen sind nicht garantiert, Satzungsänderungen können Leistungen kürzen, und im Gegensatz zur gesetzlichen Rentenversicherung gibt es keinen Zuschuss zur Krankenversicherung. Auch Insolvenzsicherung fehlt.

Daher empfiehlt es sich, zusätzlich privat vorzusorgen – am besten mit einer Basis-Rente. Sie ist steuerlich hoch gefördert und bietet die Möglichkeit, regelmäßig Beiträge einzuzahlen oder durch Zuzahlungen steuerlich wirksam Vorsorge zu betreiben. Der Sonderausgabenabzug liegt seit 2023 bei 100 % der Beiträge. Für 2024 gilt ein Höchstbetrag von 27.565 Euro für Ledige und 55.130 Euro für Verheiratete.

Die Auszahlung erfolgt ab dem 62. Lebensjahr als lebenslange Rente. Eine Kapitalauszahlung ist nicht möglich, wodurch eine zweckfremde Verwendung ausgeschlossen ist. Dafür genießen Selbstständige Sicherheit: Vertragsguthaben sind insolvenz- und pfändungssicher und können auch im Ausland bezogen werden. Auf Wunsch lässt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung integrieren, deren Beiträge ebenfalls steuerlich absetzbar sind.

Viele Selbstständige unterschätzen die Versorgungslücken in der gesetzlichen oder berufsständischen Absicherung. Während Arbeitnehmer automatisch Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen und dadurch Anspruch auf eine Basisversorgung haben, sind Selbstständige hier häufig komplett auf sich gestellt. Eine frühzeitige private Vorsorge – etwa durch eine Basis-Rente oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung – kann nicht nur Steuervorteile sichern, sondern schützt auch vor einem abrupten finanziellen Absturz im Krankheits- oder Pflegefall.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Schutz vor Berufsunfähigkeit

Besonders wichtig für Selbstständige ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn während Versorgungswerke oft nur leisten, wenn das Berufsverbot endgültig und die Zulassung zurückgegeben ist, bieten private Policen einen umfassenderen Schutz.

Leistungsstarke Tarife sichern Sie ab, sobald Sie Ihren Beruf zu mindestens 50 % und voraussichtlich für sechs Monate nicht mehr ausüben können – egal ob durch Krankheit oder Unfall. Moderne Tarife beinhalten zudem die Arbeitsunfähigkeitsklausel (Gelbe-Schein-Regelung), die schon vor Eintritt der Berufsunfähigkeit eine Rente auszahlt.

Wichtige Merkmale einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung:

  • Leistungsdauer bis zum Renteneintritt (meist bis 67 Jahre)
  • Dynamik zur Absicherung gegen Inflation – sowohl während der Beitragszeit als auch im Leistungsfall
  • Keine abstrakte Verweisung auf andere Berufe
  • Prüfung der Klausel zur Umorganisation im Leistungsfall: Selbstständige sollten sicherstellen, dass eine Umorganisation nur unter wirtschaftlich zumutbaren Bedingungen verlangt werden darf

Die Höhe der Berufsunfähigkeitsrente sollte mindestens Ihrem Nettoeinkommen entsprechen, damit der Lebensstandard auch im Ernstfall gesichert bleibt.

Krankenversicherung

Die private und gesetzliche Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Selbstständige haben die Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV).

  • In der GKV hängt der Beitrag vom Einkommen ab, der Leistungsumfang ist gesetzlich festgelegt.
  • In der PKV orientieren sich die Beiträge an Alter, Gesundheitszustand und gewähltem Leistungsniveau. Dafür profitieren Versicherte oft von einem umfangreicheren Leistungskatalog.

Entscheidend ist nicht allein der Preis, sondern die Frage, welche medizinische Versorgung Sie im Krankheitsfall erwarten. Wer sich für die GKV entscheidet, kann mit Zusatzversicherungen wie Zahnzusatz, ambulante oder stationäre Absicherung den Schutz individuell erweitern.

Was benötigen Sie?

Unsere Versicherungsspezialisten unterstützen Sie kompetent und unkompliziert.